Über uns

Wer wir sind und wie der intertooth entstand

Der Anfang

Als Netzwerkingenieur nimmt man immer mal wieder neue Geräte in Betrieb, seien es Switches, Router oder Appliances. Die meisten dieser Geräte benötigen eine initiale Konfiguration, damit sie an das bestehende Netzwerk angeschlossen und korrekt integriert werden können. Dazu wird noch heute oft der sogenannte Konsolen-Port verwendet, welcher eine RS232-Schnittstelle bereitstellt, um auf das Command-Line-Interface der Geräte zuzugreifen. Dieser liegt meistens in Form eines D-SUB-, RJ45- oder USB-Ports vor.

Da heutige Notebooks über keine RS232-Schnittstelle mehr verfügen, wird ein Konverter benötigt, welcher die Verbindung mit dem Konsolen-Port ermöglicht. Auf dem Markt gibt es unzählige solche Konverter, meistens in Form eines Kabels mit den benötigten Steckern (z.B. D-SUB für den Konsolen-Port des Netzwerkgeräts und USB für den Anschluss am Notebook). Damit diese Konverter verwendet werden können, wird ein entsprechender Treiber benötigt, welcher installiert werden muss. Das Handling dieser Konverter-Kabel ist umständlich - die meisten Kabel sind eher kurz und die Treiber oft instabil oder nicht für alle Plattformen verfügbar. Dies führte immer wieder zu Situationen, in welchen wir irgendwo in einem Rechenzentrum neben einem Rack am Boden knieten, da das Kabel zu kurz war, um sich an einen Tisch zu setzen. War die Verbindung einmal aufgebaut, folgte nicht selten ein Bluescreen, ausgelöst durch den Treiber des Konverters.

Das Problem war erkannt, jetzt musste eine Lösung her.

Der erste Eigenbau

Der gelernte Elektroniker Bojan fackelte nicht lange und entschloss, eine eigene Lösung zu entwickeln, welche es ermöglicht, kabellos auf einen Konsolen-Port zuzugreifen. Auf dem Markt gab es zwar einige wenige Konverter, welche eine Verbindung über Bluetooth ermöglichten, diese verfügten jedoch über keine integrierte Stromversorgung, was den Einsatz wieder unnötig kompliziert macht. Bojan entwickelte daher eine Lösung auf Basis eines Bluetooth-Moduls und dem Akku eines alten Handys. Zu dieser Zeit arbeiteten Bojan und Jürg im selben Team und Jürg produzierte in seiner Freizeit gelegentlich Leiterplatten für diverse Elektronik-Projekte. So kam es, dass Bojan Jürg darum bat, ihm eine kleine Leiterplatte zu ätzen und ihm zwei Wochen später die erste Version von dem, was wir heute den intertooth nennen, in die Finger drückte.

Die Begeisterung

Jürg war hell begeistert von der Lösung und wollte auch einen, damals noch namenlosen, intertooth. Die Funktionalität war bei dieser Version noch auf das absolute Minimum reduziert, es wurden ausschliesslich RJ45-Konsolen-Ports unterstützt, der Akku konnte nicht über das Gerät selbst geladen werden und es gab auch noch kein Gehäuse. So setzten sich die beiden zusammen und überlegten, was an der initialen Version verbessert werden kann und welche zusätzlichen Features sinnvoll wären. Als erstes musste natürlich ein Gehäuse her - das Gerät soll ja im regelmässigen Einsatz möglichst lange überleben. Zu dieser Zeit sprachen wir auch mit diversen Kollegen über das Projekt und stellten fest, dass ein reges Interesse bestand und einige auch gerne einen intertooth hätten.

Der erste intertooth

Motiviert durch die zahlreichen positiven Rückmeldungen und das grosse Interesse, machten wir uns daran, eine verbesserte Version des Geräts zu entwickeln. Die neue Version verfügte über ein Gehäuse, einen integrierten Akku, der auch direkt geladen werden kann, einen D-SUB-Anschluss, damit auch Konsolen-Ports von Geräten angeschlossen werden konnten, welche nicht über einen RJ45-Anschluss verfügen.

Gleichzeitig entstand die erste einfache Webseite, auf welcher wir den intertooth vorstellten und Interessierten zugänglich machten.

Weitere Verbesserungen

Auf Basis von verschiedenen Rückmeldungen und eigenen Erfahrungen beim Einsatz des intertooths wurden mögliche Optimierungen erkannt, welche in die Entwicklung der zweiten Version einflossen. So wuchs der Funktionsumfang beträchtlich - neu werden auch USB-Konsolen-Ports unterstützt, das zuvor integrierte RJ45-Kabel wurde durch eine Buchse ersetzt, die LEDs wurden durch SMD-LEDs mit Lightpipes ersetzt und die zuvor grüne Power-LED wurde duch eine RGB-LED ersetzt.

Marktreife

Die Nachfrage im Kollegenkreis und darüber hinaus hielt an und wir konnten bereits einige intertooths verkaufen. Wir setzten uns also das Ziel, den intertooth offiziell auf den Markt zu bringen und auch über die Landesgrenze hinaus zu vertreiben. Dies führte dazu, dass wir die Two Wave Technologies GmbH gründeten und uns schlau machten, welche regulatorischen Anforderungen bezüglich Konformität mit geltenden Richtlinien einzuhalten sind. Es folgte eine Phase, in welcher wir viel Papierkram erledigen mussten. Einerseits für die Gründung der GmbH, andererseits für die FCC- und CE-Zertifizierung des intertooths. Nebst den neu auf dem Gehäuse angebrachten Konformitätslogos wurde auch die Beschriftung auf der Gerätefront überarbeitet und neu nicht mehr aufgeklebt sondern mittels Laser graviert. So entstand die erste offiziell erhältliche Version des intertooths.

Sämtliche intertooths wurden und werden noch heute von uns in Handarbeit gefertigt. Um diesen Prozess weiter zu optimieren verbesserten wir den dafür eingesetzten Reflow-Ofen und kreierten Hard- und Software, um die Geräte während und nach der Montage effizient testen zu können.

Chipkrise

Nun hatten wir eine Firma, die nötigen Zertifizierungen, eine Webseite mit Onlineshop, einen relativ effizienten Herstellungsprozess und die nötige Motivation, das Projekt weiter voranzutreiben. Doch auch wir wurden von der Chipkrise nicht verschont. Mehrere essentielle Bauteile, wie der eingesetzte Mikrocontroller und das Bluetooth-Modul, hatten plötzlich eine Lieferfrist von mehreren Monaten, teilweise sogar mehr als ein Jahr. Zudem stellte der Hersteller des von uns eingesetzten Bluetooth-Module die Produktion dieses Modells komplett ein. Aufgrund dieser Entwicklungen waren wir gezwungen, diverse Änderungen am intertooth vorzunehmen, ein neues Bluetooth-Modul zu evaluieren sowie auf ein anderes Mikrocontroller-Gehäuse auszuweichen.

Stand heute

Die Chipkrise ist vorbei (jedenfalls für den Moment) und die benötigten Bauteile sind grösstenteils wieder mit üblichen Lieferfristen verfügbar. Und wir arbeiten weiterhin daran, den intertooth zu verbessern. So haben wir zuletzt die Kompatibilität mit zusätzlichen USB-Konsolen erweitert, wodurch nun eine grosse Anzahl weiterer Geräte unterstützt wird. Diesbezüglich weisen wir auf unserer Webseite aus, welche Geräte mit USB-Konsole unterstützt werden.